Wie wird man Freimaurer

Diese Frage wird uns oft gestellt, und sie ist einfach zu beantworten: Entweder wird man von einem Freimaurer aus dem persönlichen Umfeld angesprochen und eingeladen; oder man meldet sich selbst bei der Großloge.

D’rum prüfe wer sich bindet …

Allerdings sollte man sich den Beitritt zu einer Loge genauer überlegen als zum Beispiel zu einem Sportverein. Das ist verständlich, wenn man den Vereinszweck bedenkt: durch Arbeit an sich selbst in Gemeinschaft mit anderen Menschen, die einem viel persönliches Vertrauen schenken, ein besserer Mensch zu werden.

Weil das so ist, folgt jedem Beitrittsansuchen ein wechselseitiges Prüfungsverfahren, also mehrere Gespräche des ‚Suchenden’, wie wir Aufnahmewerber nennen, mit Logenmitgliedern um festzustellen, ob man zueinander passt. Das kann dauern: oft über ein Jahr, auch weil die Logen jährlich nicht mehr als drei oder vier Neue aufnehmen wollen. Ist das Ergebnis der Prüfung positiv, stimmen die Brüder bei einer Logenarbeit ab: natürlich geheim, so wie es sich demokratisch gehört.

Die Mitglieder müssen zustimmen

Für ein ‚Ja’ ist dann allerdings eine hohe qualifizierte Mehrheit notwendig: Schon bei drei Gegenstimmen wäre der Kandidat für diese Loge abgelehnt. Dank des vorgelagerten Prüfungsverfahrens kommt das nicht so oft vor. Die hohe qualifizierte Mehrheit hat ihren Sinn im eigentlichen Vereinszweck. Es wäre kontraproduktiv, jemanden aufzunehmen, gegen den viele Brüder Mentalreservationen hegen. So etwas könnte das Binnenklima einer Loge unterminieren. Und es wäre auch für den Neuen schlecht, würde er doch nicht so leicht in die Atmosphäre des brüderlichen Vertrauens einbezogen.

Die Mitgliedschaft ist auf Dauer angelegt, bis zum Lebensende. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass ein Bruder nach einiger Zeit bemerkt, dass es für ihn doch nicht das Richtige ist. Dann kann er ohne böse Nachrede wieder gehen.

Es folgt die feierliche Aufnahme

Um die prinzipiell hohe Bedeutung einer Aufnahme zu unterstreichen, ist diese nicht nur ein formaler Vorgang, der mit dem Eintrag in das Mitgliederverzeichnis erledigt ist, sondern ein ritueller Festakt, an dem viele Brüder teilnehmen und den Neuen herzlich begrüßen.

Bleibt noch die Frage nach dem Grund: Warum wird jemand Freimaurer? Darauf gibt es so viele Antworten wie Brüder. Manche wollen einfach Menschen kennen lernen, denen sie sonst nie begegnet wären. Andere suchen Zonen der Ruhe in der hektischen Welt. Wieder andere wollen über Themen reden können, die im Alltag viel zu kurz kommen. Für die meisten erfüllt sich das alles. Wer Freimaurer wird, hat die Chance, aus seinem Leben mehr zu machen.