Und worum es uns nicht geht

Die folgenden Sätze sind nur notwendig, weil es immer noch Menschen gibt, die der Freimaurerei alles mögliche und unmögliche unterstellen. Daher ganz allgemein gesagt: Freimaurerei ist keine Religion oder Konfession, keine Partei, kein berufliches Netzwerk, auch keine karitative Organisation und keine Bühne zum Ausleben persönlicher Egoismen. Auch wenn die eine oder andere dieser Vorgaben nicht vollkommen erreicht wird: Sie gelten, und es gibt ein inneres Klima, das hilft, Ausreißer einzufangen.

Die alten Mächte waren gegen die Freimaurerei

Wenn das alles stimmt, warum ist dann das Ansehen der Freimaurerei in der Öffentlichkeit – sagen wir – eher durchwachsen? Ja leider! Dies ist ein Erbe der Geschichte. Die offene und demokratisch verfasste Gesellschaft, die den Menschen Selbstbestimmung zugesteht, ist ja historisch gesehen noch nicht so alt. In den Zeiten davor setzte sich die Freimaurerei auch für Systemänderungen ein, vor allem für Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat, Bürger- und Menschenrechte. Und dies gegen die damals herrschenden Mächte: von den dogmatischen Kirchen, den absolutistischen Herrscherhäusern bis zu den autoritären und totalitären Systemen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wie Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus. Diese Mächte wehrten sich. Ihre Helfer schlugen mit abenteuerlichen Verschwörungstheorien zurück; und wenn sie die Macht hatten mit Verboten.

Wirklich wichtig ist das aber heute nicht mehr. Die offene Gesellschaft hat sich durchgesetzt, und die österreichische Freimaurerei ist ein Teil davon. Sie ist dankbar, dass sie sich auf das konzentrieren kann, worum es ihr letztlich geht: ihren Mitgliedern zu helfen, bessere Menschen zu werden und dadurch die Welt um ein Quäntchen humaner zu machen.