Verschwörungstheorien

Zunächst: Viele Menschen sind anfällig für Verschwörungstheorien. Diese liefern auf komplexe Fragen einfache Antworten; ein Bösewicht ist schnell identifiziert; und da es emotionale Glaubensvorstellungen sind, können sie in einer faktenorientierten Diskussion nicht widerlegt werden. Jedenfalls nicht im Gespräch mit Leuten, die davon überzeugt sind: Kein starker Glaube ist durch Argumente erschütterbar, mögen diese auch noch so stichhaltig sein.

Und warum die Freimaurer? Weil sich in vordemokratischen Zeiten kirchlich und staatlich Mächtige und ihre Anhängerschaften von den freimaurerisch-humanitären Ideen und deren Internationalität bedroht fühlten. Und so schürten sie gegen die Freimaurer und andere eingebildete „Täter“ wie etwa die Juden, die Jesuiten oder gar die Illuminaten, obwohl dieser Bund vor mehr als zwei Jahrhunderten kaum zwanzig Jahre existierte.

In den letzten Jahrzehnten änderte sich die Liste der „Verdächtigen“: Die amerikanische NASA, die Bilderberger und Andere, die es gibt oder nicht gibt, sind nun die bevorzugten Opfer aktueller Verschwörungstheorien. Die Freimaurer kommen weniger dran. Vielleicht weil eine besser informierte Öffentlichkeit das heutzutage kaum mehr ernst nehmen würde.