Ein Großer ging von uns: Achim Benning

Achim Benning – geboren 1935 in Magdeburg und gestorben am 30. Januar 2024 in Wien: Der über die Grenzen hinaus bekannte Theatermann wurde also 89 Jahre alt.

Von diesen 89 Jahren war Achim Benning zwei Drittel Freimaurer: 62 Jahre. Und zwar hintereinander in zwei Wiener Logen: Aufgenommen wurde er 1962 in die Wiener Loge LIBERTAS, und 14 Jahre danach gründete er gemeinsam mit anderen Brüdern die Loge BRUDERKETTE. In dieser blieb er auch als er in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre beruflich viel im Ausland war.

Als junger Erwachsender landete Achim Benning durch Zufall im Wiener Max Reinhardt Seminar. So wurde er Schauspieler (über 50 Rollen), bald auch Regisseur und 1975 im Alter von 40 schließlich Direktor des Wiener Burgtheaters; das blieb er zehn Jahre lang. In dieser Zeit des Kalten Krieges öffnete er den Spielplan für kritische oft wenig bekannte Dramatiker aus den kommunistischen Oststaaten wie Václav Havel und Pavel Kohout, deren in der damaligen Tschechoslowakei mit Aufführungsverbot belegte Stücke er inszenieren ließ. Von den historischen österreichischen Theaterautoren schätzte er ganz besonders Johann Nestroy (1801-1862), der – so  Benning – ein Weltautor auf der Ebene der ganz Großen wäre, könnte man ihn adäquat übersetzen. Nach dem Burgtheater leitete er mehrere Jahre das Schauspielhaus Zürich und führte dann weiter Regie etwa am Thalia Theater Hamburg, dem Prinzregententheater München und immer immer wieder auch in Wien.

Bei der stark besuchen internen freimaurerischen Abschiedsfeier im Wiener Logenhaus sprachen Brüder Sätze wie: „Wir werden immer den Nachklang seiner Sprache hören. Sein Witz und seine Mahnungen werden in unseren Herzen lebendig bleiben und uns an seine letztlich unzerstörbare Heiterkeit erinnern.“ Oder: „Ein besonderes Anliegen war ihm unsere ukrainische Tochterloge SWITLO. Es gab kaum eine Logenreise nach Lemberg an der er nicht teilnahm, und er hielt auch laufend Kontakt zu ukrainischen Brüdern.“