Ein Grazer Geheimnis

Wenn ein Freimaurer in Graz beim Zugang zur Terrassenhaussiedlung Sankt Peter an dieser übermannshohen Erinnerungstafel vorbei geht, wird er wohl stehen bleiben und sich wundern. Er wird erstaunt sein, weil er diese Säulen mit den beiden Buchstaben B und J aus den Tempeln kennt, in denen die Logen ihre rituellen Treffen abhalten. Aber was soll das hier bedeuten … an einer Hausmauer?

Die Antwort ist einfach: Walter Laggner (1923 – 1997), einer der Architekten der Siedlung, war ein Freimaurer. Und offenbar haben ihm wohlmeinende Architektenkollegen hier ein Denkmal gesetzt.

Mehr als zweimal drei Meter misst das „kleine“ Denkmal: siebeneinhalb Quadratmeter. Die Terrassenhaussiedlung ist ein reichgegliederter Gebäudekomplex aus den 1970er Jahren mit mehr als 500 Wohnungen.
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Das Foto sandte uns ein deutscher Freimaurer, der dort wohnt, mit folgenden Zeilen: „Auch wenn diese ’Verewigung’ aus den 1990ern stammt, so ist sie doch ein seltenes Beispiel dafür, dass der Freimaurerei verbundene Menschen in der heutigen Zeit noch Spuren auf und an Bauwerken hinterlassen. Ich habe bei der Hausverwaltung nachgefragt, ob mir jemand zu dieser Gedenktafel eine Auskunft erteilen kann. Da weiß aber niemand etwas über die Entstehungsgeschichte und die symbolische Bedeutung.“