Über die Wiener Rauhensteingasse

Diese Gasse ist seit 1985 die Adresse der ‚Großloge von Österreich’: mitten im Zentrum Wiens nur wenige Gehminuten entfernt vom Stephansdom, dem ideellen Mittelpunkt der Stadt.

In ihrem im März 2017 erschienen Buch „Die Geheimnisse der Inneren Stadt – Verborgene Orte im Alten Wien“ (Metroverlag) widmen die Autoren Maria Mustapic und Günter Fuhrmann dieser Gasse ein ganzes Kapitel, eines von vierzehn. Und sie konzentrieren sich darin auf zwei „offene Geheimnisse“ der Rauhensteingasse, nämlich auf den Sitz der ‚Großloge von Österreich‘, was sie zum Anlass nehmen, das „Geheimnis“ Freimaurerei zu lüften. Und zweitens auf das Haus, in dem der Freimaurer Wolfgang Amadeus Mozart sein letztes Lebensjahr wohnte und 1791 starb; von diesem Gebäude ist allerdings nichts mehr übrig, nur eine Erinnerungstafel weist darauf hin.

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Wir Freimaurer verstehen den Menschen als „rauen Stein“, als charakterlich unvollkommenes aber verbesserbares Humanum also. Und so ist jeder Freimaurerbruder aufgerufen, aus seinem rauen Stein einen – wie es in der Freimaurersprache heißt – behauenen Stein zu machen, also einen charakterlich weniger unvollkommenen Menschen.

Wenn nun also die Großloge von Österreich in einer Gasse angesiedelt ist, die just „Rauhensteingasse“ heißt, könnte man meinen, die Stadt Wien habe die Gasse zu Ehren der Freimaurer so genannt. Aber dem ist nicht so. Während die Großloge erst ein paar Jahrzehnte hier angesiedelt ist, trägt die Gasse ihren Namen schon seit Jahrhunderten.

Aber woher kommt dann dieser Straßenname? Das ist nicht ganz klar. Und wie immer, wenn etwas unbestimmt ist, gibt es verschiedene Deutungen. In dem Buch sind sie nachzulesen – genauso wie vieles andere über die Rauhensteingasse und in weiteren dreizehn Kapiteln noch viel mehr über die „Geheimnisse“ der Wiener Inneren Stadt.